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GROSSE
UNTERNEHMEN
Plansee SE,
Reutte, Österreich
Wendelstein 7-X soll demonstrieren, dass Stellaratoren dauerbetriebsfähig
sind. Das setzt einen leistungsfähigen Divertor
voraus. Plansee SE entwickelte hierfür sogenannte Targetelemente.
Sie müssen pro Quadratmeter zehn Millionen Watt
kontinuierlich abführen und erfordern daher eine geschickte
Kombination aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff und einem
wassergekühlten Metallblock, der sogenannten Wärmesenke.
Wichtige Entwicklungsschritte wurden in enger Kooperation
mit dem IPP vorangetrieben:
Für das Aufheizen des Fusionsplasmas auf die notwendigen
Temperaturen von circa 100 Millionen Grad Celsius
werden Heizleistungen benötigt, die ohne weiteres einige
zehn Millionen Watt betragen. Obwohl das heiße Plasma im
Inneren des Gefäßes von den magnetischen Kräften in Schwebe
gehalten wird, gerät es an seinem Außenrand dennoch in Kontakt
mit den umgebenden Wänden. Das Plasma kühlt sich vom
Zentrum bis zur Wand dramatisch ab, nämlich auf „nur“ noch
etwa 100.000 Grad Celsius. Zum Schutz der Gefäßwand muss
der hohe Wärmefluss aus dem Plasma über die Wand abgeführt
werden. Dabei kommen an den höchstbelasteten Stellen mit
Wasser oder Gas gekühlte Wandelemente aus Kohlenstoff oder
Metall zum Einsatz. Diese Höchstleistungswärmetauscher werden
als Divertoren bezeichnet.
10.000 Herdplatten
auf einem Quadratmeter
Die hochbelastete Wand
des Wendelstein 7-X
Hochbelastbare, wassergekühlte Wandelemente
Foto: IPP, Michael Herdlein