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GROSSE
UNTERNEHMEN
„Sechs Tonnen mit der Präzision eines Uhrmachers positionieren“
Entwicklung von Spezialwerkzeugen und -anlagen
für die Montage RST Rostock
Manipulator, der im beengten Maschineninneren computergesteuert
das hochgenaue Positionieren der Einbauteile übernahm.
Weitere Systeme für den schrittweisen Ausbau von Wendelstein
7-X halten im gekrümmten Plasmagefäß bis zu 70 Kilogramm
schwere Komponenten und positionieren sie millimetergenau.
Da das Gefäß inzwischen mit Wandverkleidungen aus Grafit
und physikalischen Messinstrumenten ausgestattet ist und auch
das Montagepersonal noch Platz braucht, ist eine minimale
Baugröße oberstes Gebot.
Um sie montieren zu können, mussten die Spulen, Stutzen
und Gefäßeinbauten von Wendelstein 7-X in allen sechs
Freiheitsgraden ausrichtbar sein. Die engen Bauräume
schränkten die Bedienung der Montagevorrichtungen stark
ein und die Vorgaben an die Genauigkeit waren extrem. RST
fertigte zwei Manipulatoren zur präzisen Positionierung und
Ausrichtung der bis zu 3,5 Meter großen und bis zu sechs Tonnen
schweren Spulen, ein drehbares und exakt positionierbares
Montageportal, das die Maschine überspannte, sowie einen
System-Technik GmbH,
Deutschland
Positioniervorrichtung für den seit 2018
laufenden Umbau von Wendelstein 7-X
Foto: IPP
Fotos: Fanuc Robotics
Roboter wurden für das Positionieren von circa 6.000 Bolzen und
Halterungen an den Innenwänden
des Plasmagefäßes eingesetzt.
RST hat für das IPP eine komplexe Handhabungstechnik entwickelt, die letzte Raumreserven ausnutzt. Die Systeme
sind praktikabel, stabil und erreichen Genauigkeiten von bis zu 0,5 Millimetern. Die Aufträge brachten der Firma
Konstruktions
und Fertigungs-Knowhow, das sie in einem Spezialgebiet leistungsfähiger werden lässt. RST hat sich
genaue Kenntnisse über die Positionsregelung und -steuerung von verschiedenen Präzisionsvorrichtungen erarbeitet,
die auch unter eingeschränkter Zugänglich- und Beobachtbarkeit wirtschaftlich anwendbar sind. Das erlangte
Knowhow kann branchenübergreifend eingebracht werden. Die Raumfahrt ließ sich von RST dafür begeistern, pragmatisch
technische Handling-Konzepte, die im IPP-Umfeld zur Erstanwendung kamen, in eigene Systeme zu integrieren.
In Folgeprojekten profitierte auch das IPP von transferierten Lösungsansätzen.