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Ein zweiter ASDEX Upgrade, aber ohne Vakuumgefäß und Spulen: An einem Teststand
wird die Montage des neuen Divertors geübt, der ab 2022 in ASDEX Upgrade eingebaut
werden soll. Bereits bei früheren Umbauten der Fusionsforschungsanlage hat sich
die Erfahrung bestätigt, dass das Erproben von Installationsabfolgen und das probeweise Zusammenfügen
von Bauteilen die spätere Montage an ASDEX Upgrade deutlich erleichtert und beschleunigt.
Für diese
Probemontagen wurde bisher der neunte Oktant genutzt – der Prototyp für
die acht Teilstücke oder „Oktanten“, aus denen das stählerne Plasmagefäß von ASDEX Upgrade
zusammengefügt ist. Die Bauer Profiltechnik GmbH hat den neunten Oktanten nun im Auftrag
des IPP um die sieben fehlenden Oktanten zu einem Ringgefäß oder „Torus“ ergänzt.
Die sieben neuen Oktanten modellieren den Torus mit Hilfe von Laborprofilen. Diese Aluminiumstreben
müssen alle Befestigungspunkte korrekt wiedergeben, die in ASDEX Upgrade vorhanden
sind. Die Maßhaltigkeit der Befestigungspunkte ist wichtig, damit die vormontierten Bauteile
später auch in ASDEX Upgrade auf die Befestigungspunkte passen. Das Plasmagefäß von
ASDEX Upgrade wurde dazu mit Hilfe eines taktilen Messarms vermessen. Die Daten wurden
mit den Messprotokollen aus der Fertigung der Oktanten verglichen. So entstand ein „Ist“-Datensatz
für die Befestigungen, der auch die Montageungenauigkeit des Vakuumgefäßes von ASDEX
Upgrade berücksichtigt. Nach diesem Datensatz wurden die Befestigungspunkte im Teststand
eingestellt. Seit Anfang 2020 werden dort nun die Teile des neuen oberen Divertors montiert.
Für künftige Vorhaben, die man jetzt noch nicht kennt, garantiert das neue Trägersystem maximale
Flexibilität – eine weitere Investitionsanforderung des IPP.
CAD-Bild: Bauer Profiltechnik GmbH
Ein maßgetreues Modell