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Dockweiler AG, Neustadt-Glewe, Germany
Um die stark wärmebelasteten Wandelemente zu kühlen, durchziehen viereinhalb Kilometer
Kühlwasserleitung das Plasmagefäß des Wendelstein 7-X. Die komplexe Gestalt des
Gefäßes bedingt entsprechend geformte Rohrsysteme, die konventionell nur mit großem
Aufwand hergestellt werden konnten. Vor allem das Verschweißen der vielen genau ausgerichteten
Verzweigungen kostete extrem viel Zeit. Die Dockweiler AG fand eine Lösung: Sie war in
der Lage, sogenannte Aushalsungen mit Winkeln bis zu 60 Grad anzubringen. Mit diesen Aushalsungen
lässt sich das Abgangsrohr mittels definierter und hochexakter Orbitalschweißtechnik
anfügen.
Dockweiler hat erst mit dem Auftrag für Wendelstein 7-X begonnen, dreidimensionale
Rohrleitungen herzustellen. Das Unternehmen eignete sich hierfür neue Vermessungs-
und Biegetechnologien an und kaufte Maschinen ein. Darüber hinaus musste es sich
erstmals mit den besonderen Qualitätsansprüchen der Ultrahochvakuumtechnik auseinandersetzen.
Das dabei erworbene Knowhow hat der Dockweiler AG neue Geschäftsfelder
eröffnet: „Wir sind jetzt auch bei ITER tätig. Darüber hinaus werden wir auch für
kleinere aber spezielle Komponenten in ähnlichen Bereichen angefragt.“
Stählerne Rohrspaghetti
Kühlleitungen für die Einbauten
im Plasmagefäß
Kühlrohrsystem des Kryostaten sowie des Plasmagefäßes von Wendelstein 7-X
Foto: IPP, Wolfgang Filser
Foto: IPP, Anja Richter Ullmann