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GROSSE
UNTERNEHMEN
Linde Kryotechnik AG, Pfungen, Schweiz
Linde Engineering, München, Deutschland
Die Magnete des Wendelstein 7-X müssen auf -270 Grad
Celsius abgekühlt werden. Bei dieser Temperatur, die
weniger als vier Grad über dem absoluten Nullpunkt
liegt, setzt die Supraleitung ein. Dazu wird flüssiges Helium
durch einen Hohlraum im Leiter der Magnetspulen gepumpt.
Eine große Kälteanlage verflüssigt das Heliumgas und bringt es
auf Tieftemperatur. Da es in einen geschlossenen Kühlkreislauf
eingespeist wird, muss die Anlage auf die verschiedenen Betriebszustände
der Magnete äußerst flexibel reagieren können.
Die Linde Kryotechnik entwickelte für Wendelstein 7-X eine
Spezialanlage basierend auf industriell verfügbarer Technologie.
Den außergewöhnlich hohen Anspruch an die Flexibilität
der Kryoanlage erreichte Linde, indem Turbinen, kalte
Kompressoren und hauptsächlich kalte Zirkulatoren geschickt
kombiniert wurden, während ein Speichertank für flüssiges
Helium rasche Leistungssteigerungen ermöglicht. Die HeliumKälteanlage
von Wendelstein 7-X ist eine der modernsten und
flexibelsten weltweit.
Durch den Bau der durch ihre Flexibilität und Präzision
sehr speziellen Kälteanlage von Wendelstein 7-X konnte
die Linde Kryotechnik ihre Expertise in der Konzeption
von komplexen Großkälteanlagen im Tieftemperatursegment
ausbauen und sich für neue Großprojekte
weiter qualifizieren. Für den internationalen Experimentalreaktor
ITER in Südfrankreich liefert Linde Kryotechnik
das Helium-Verteilsystem. Auch in Südschweden,
wo ab 2023 die Europäische Spallationsquelle ESS
Neutronen mit der welthöchsten Intensität liefern soll,
setzt man auf Linde-Knowhow.